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Blut verbindet alle

WFH-Kongress in Istanbul

11.06.2008

Erste Zusammenfassung

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Der diesjährige Kongress der World Federation of Hemophila (WFH) fand von Sonntag,1. Juni, bis Donnerstag, 5. Juni, in Istanbul statt. Istanbul ist die einzige Stadt der Welt, welche auf zwei Kontinenten liegt. Diese Metropole repräsentiert Historisches und Modernes und ist mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern eine Stadt, die niemals schläft, was all diejenigen von uns leidvoll feststellen mussten, deren Hotelzimmer zur Straße hinausging.
Bereits am Sonntagvormittag gab es Vorkongress-Arbeitsgruppen (Pre-Congress Workshops) zu den Themen Frauen- und Blutungsleiden, Gentherapie, Blutgerinnung, Orthopädie, Physiotherapie, psychosoziale Belange sowie Hämophilie-Assistentinnen/-Krankenschwestern.
Für mich ist es immer ein Rätsel, warum die Vorveranstaltungen nicht normale Inhalte des Kongresses sind. Von der Thematik passen sie genau dorthin und die Art und Weise, wie sie ablaufen, ist an sich auch das, was ich von einem WFH-Kongress erwarte. Man hat Zeit, andere Interessierte zu diesem Thema zu treffen, mit ihnen zu reden, Erfahrungen auszutauschen und hat eine hohe Kompetenz durch die Leiter der Workshops.
Bereits auf dem Weg zur Abholung der Registrierungsunterlagen traf ich die ersten bekannten Gesichter und konnte mit einem informellen Austausch mit Terkel Andersen, dem Chef der Dänischen Hämophiliegesellschaft, ehemaligen EHC-Vorsitzenden und Vorstandsmitglied der WFH, beginnen. Ich traf Urgesteine der orthopädischen Hämophiliebehandlung, wie Michael Heym, welchen ich bereits während meiner Studentenzeit kennen und schätzen gelernt hatte.
Die offizielle Eröffnungsfeier war farbenprächtig mit musikalischen Darbietungen sowie Tanzeinlagen unterschiedlichster Art. Trommler, welche bereits bei der Eroberung von Byzanz hätten dabei sein können, Volkstanzgruppen, Derwische, aber auch Musik, wie man sie auf einem deutschen Schützenfest hätte hören können.
In seiner Rede zur Eröffnungsveranstaltung wies ihr Vorsitzender Mark Skinner auf die Bedeutung der WFH in ihrer 45-jährigen Geschichte hin. Insbesondere durch das GAP-Programm (Global Alliance for Progress) konnte die Situation Hämophiler in vielen Ländern verbessert werden. Dem Vorsitzenden der Türkischen Hämophiliegesellschaft, Bulent Zulfikar, war der Stolz, dass diese Veranstaltung in Istanbul stattfindet, von der Nasen- bis zur Schuhspitze abzulesen.
Der Besuch eines Kongresses kann anstrengend sein. Dies durfte ich feststellen, als ich meine Sitznachbarn beobachtete. Es ist schon eindrucksvoll, auf welche Art einige einschlafen können: im Sitzen, den Kopf nach hinten fallen lassend, langsam den Sessel hinunterrutschend sowie besonders bewundernswert völlig aufrecht sitzend, die Augen leicht geschlossen und nur ein gelegentlicher Schnarcher oder ein plötzliches Nicken des Kopfes verrät den Schläfer.
Um 7.30 Uhr morgens fanden die ersten Frühstücks-Sessions statt und um 9.00 Uhr begann das offizielle Programm mit Grundlagenvorträgen. In den kleineren Sälen gab es spezielle Themen aus den Bereichen Physiotherapie/Orthopädie, Psychosoziales, Gerinnung usw.
Schwerpunktthema dieses WFH-Kongresses war das von Willebrand-Syndrom sowie seltenere Gerinnungsstörungen.
Gelegentlich waren die Erkenntnisse der Vorträge auch von einfacher bzw. uns seit Jahren bekannter Natur. Die Orthopäden sprachen sich dieses Mal eindeutig dafür aus, dass Gelenkblutungen möglichst gar nicht erst stattfinden sollten, was auch indirekt eine Empfehlung zur primären Prophylaxe darstellte. Andererseits ...
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(den vollständigen Artikel lesen Sie in den "HBl 2/08" im Juli!)