Stellungnahme des Robert Koch Institutes
10.01.2011
zur Influenza in Deutschland:
Chronisch Kranke in jedem Lebensalter, Personen über 60 Jahre, Schwangere und Medizinpersonal sollten jedes Jahr rechtzeitig vor Beginn der Grippewelle gegen Influenza geimpft werden. Die Impfung kann jetzt noch nachgeholt werden, auch wenn bereits Influenza-Todesfälle bekannt geworden sind. Die (geschätzte) Zahl der Todesfälle bei den einzelnen Grippewellen kann stark schwanken. Bei der schwächsten Grippewelle des vergangenen Jahrzehnts gab es geschätzte 0 bis 100 Todesfälle, bei der stärksten Grippewelle waren es 12.400 bis 15.500 Todesfälle. Da Influenza A(H1N1) 2009 ("Schweinegrippe") unter den nachgewiesenen Viren dominiert, muss insbesondere beim Vorliegen von Grundkrankheiten auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern erneut mit schweren Erkrankungen gerechnet werden.
Anmerkung:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die weit reichende Impfung der Bevölkerung als wichtige Maßnahme, um die Verbreitung der Erkrankung einzudämmen. Die jetzt in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind so genannte Totimpfstoffe. Sie bestehen aus inaktivierten Viren bzw. Bestandteilen von Viren. Sie sind damit auch zur Behandlung von HIV Infizierten geeignet. Betroffene sollten die Impfung aber immer mit ihrem behandelnden Arzt absprechen. Dies gilt auch für die Impfung von Kindern. Der Impfstoff sollte bei Hämophilen immer subkutan, also unter die Haut, langsam mit einer dünnen Nadel injiziert werden.
Für die DHG
Dr. med. Uwe Schlenkrich